Kolga Photo Award 2012
Reinis Fjodorovs London/UK
Jessica Hines Statesboro/GE/USA
Torben Höke Berlin/Deutschland
Emanuele Lami Berlin/Deutschland
Philipp Spalek Kairo/Ägypten
Der Kolga Fotowettbewerb hat in diesem Jahr TeilnehmerInnen aus aller Welt motiviert, fotografische Serien mit unterschiedlichsten Themen und stilistischen Umsetzungen zwischen Dokumentation und experimenteller Bildfindung einzureichen. Die hervorragende Qualität der Einsendung machte es möglich, eine Auswahl von PreisträgerInnen zu treffen, die dem Medium Fotografie mit intensiven und ungewöhnlichen Perspektiven neue Impulse geben kann. Die Ausstellung des Wettbewerbs im Rahmen des Kolga Tbilisi Photo Meetings 2012 mit über 100 Exponaten schafft ein vitales Statement für die Fotografie als Mittel der Kommunikation zwischen den Kulturen und unterstreicht die Bedeutung von Tbilisi als Treffpunkt der internationalen Fotografie.
Emanuele Lami
Gewinner in der Kategorie Dokumentarfotografie
John
Der Preisträger in der Kategorie Dokumentarfotografie Emanuele Lami kreiert mit seiner Serie John ein vielschichtiges Portrait eines ehemaligen Tänzers, der seit 1984 am HIV-Virus erkrankt ist. Die Fotografien lassen eine Faszination für diesen Menschen spüren, der davon träumte, ein perfektes Wesen zu sein und mit großer persönlicher Stärke seiner Krankheit begegnet.
Torben Höke
Gewinner in der Kategorie konzeptionelle Fotografie
Undefined Space
Grundsätzliche Fragen nach unserer Wahrnehmung wirft die Arbeit Undefined Places von Torben Höke auf. Auf der Schnittstelle zwischen Dokument und Fiktion mutieren Realräume zu modellhaften Visionen der menschlichen Existenz und künstliche Modellwelten gewinnen eine hyperreale Präsenz.
Jessica Hines
Gewinnerin der Kategorie experimentelle Fotografie
My Brother's War
Mit Ihrer Serie My Brother's War begibt sich Jessica Hines auf die Suche nachSpuren der Erinnerung an ihren Bruder Gary, der seine Erlebnisse im Vietnamkrieg nicht verkraftete und sich das Leben nahm. Seine Briefe und Fotografien aus Zeiten des Krieges schichtet sie zu experimentellen Montagen, die eine sehr persönliche und emotionale Sicht auf eine verletzliche Persönlichkeit entwerfen.
Philipp Spalek
Gewinner in der Kategorie Reportage
St. Mark’s Legacy
Religiöse Konflikte im Mittleren Osten in Zeiten der dramatischen politischen Umwälzungen sind das Thema der Reportage St. Mark’s Legacy von Philipp Spalek. Es sind aber nicht die spektakulären blutigen Auseinandersetzungen, auf die er seinen Blick richtet, vielmehr will er mit seinen ruhigen und konzentrierten S/W-Fotografien ein Bild der christlichen Gemeinschaft der Kopten in einer von Gewalt bestimmten Region zeichnen, das den Respekt für diese Kultur bekundet.
Reinis Fjodorovs
Gewinner in der Kategorie Best Moment
Routine NY
Street Photography im besten Sinn stellt das Foto Routine, NY von Reinis Fjodorovs dar. Am Kai vor der Kulisse Manhattans fängt er einen Moment der alltäglichen Rituale ein, der das Theater des realen Lebens zu einer komplexen und absurden Inszenierung verdichtet.
Bei aller Unterschiedlichkeit der künstlerischen Strategien verbindet die Arbeiten der Preisträger die konsequente Umsetzung einer subjektiven Sicht auf die Welt in fotografische Konzeptionen, die auf dem Zusammenwirken der Bilder in Serien basieren. Diesen äußerst wichtigen Aspekt im Selbstverständnis der Fotografie als Kunstform wird der Kolga Fotowettbewerb auch in Zukunft berücksichtigen.
Kolga Photo Award 2012, Ausstellung in Tiflis, Juni 2012
Internationale Jury des KOLGA AWARDS 2012:
• Nigel Dickinson, Paris
• Wolfgang Zurborn, Köln
• Tina Schelhorn, Köln
• Lika Mamatsashvili, Tiflis
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