Ein Bild ist nicht zu sehen.
Der Fischereipräsident einer ungenannten österreichischen Region war sehr interessiert, an der Serie Fisch-Rekord mitzuwirken. Als er aber die auszuwählenden Ölbilder für die Fotoaufnahmen, die eine Entgegennahme der Bilder mit ihm simuliert hätten, genauer besah, sagte er entschieden: NEIN!
Auf die Frage warum? kam die Entgegnung, es läge nicht an den Bildern selbst, lediglich am Inhalt.
Ich meinte, es seien doch wunderbare Fischrekorde: Karpfen, Aale, Welse.
Er entschied: „Unter einem (deutsch: mit nichts Geringerem als einen ...) Hecht
lasse ich mich nicht fotografieren. Man wisse ja nie, welcher Österreicher nach Köln komme!
Gezeigt werden Arbeiten aus dem Werkkomplex SIMULATION, der aus inszenierten Fotoserien besteht und Genre-Verschränkungen von Malerei/Objekt/Installation & Fotografie untersucht: von Interesse sind das Sezieren und Verschmelzen von Blickebenen, performativ/prozessuale Methoden der Fotografie, ironische Brechungen, Fragen zu Gender bzw. Sexualität und das Ausdehnen dieser Fragestellungen auf Personengruppen mit wenig Kunstbezug.
Die Ölbilder in den Fotoarbeiten werden extra für die Fotoserien – in Köln sind es ua GUN, STRANDING 2, FISHING-RECORD ... – gemalt. Sie werden somit entgegen der gewohnten (Kunst-)Wahrnehmungstradition zur aufwändigen Requisite und teilweise auch zerstört. Diese Bilder sind zu sehen.