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Galerie Lichtblick proudly presents
Georgien: inside./.outside
Finissage: Saturday, March 9, 2019, 8 pm
Pre-Xmas-Party & Book Launch
Friday, December 21, 8 pm
December 21, 2018 – January 20, 2019
closed: December 22, 2018 - January 4, 2019
Natela Grigalashvili, Tiflis - People of Adjara
David Klammer, Köln - Tbilisi Hipster + Monastery of Zarzma
Michael Kirchoff, Los Angeles – An Enduring Grace
Dato Koridze, Tiflis - Lelo Burti
Dina Oganova, Tiflis - I am Georgia
Jewgeni Roppel, Hamburg - Caves & Spaceships
Sebastian H. Schroeder, Köln - Gergian Masters
Irma Sharikadze, Tiflis - Sky as Crown
Ole Witt, Hannover – Chiatura
10 Fotoessays aus und über Georgien zusammengestellt von Tina Schelhorn.
Entstanden durch die ‘Köln-Tbilisi Connection’ mit Kolga Tbilisi Photo seit 2011.
Georgien inside./.outside erschien im Franzis Verlag
zur Frankfurter Buchmesse mit Georgien als Gastland.
Link zum Buch
Dina Oganova, Tiflis - I am Georgia
Sakartvelo ist mein Heimatland und ich bin sehr glücklich und stolz, dass ich hier geboren und aufgewachsen bin. Es ist ein sehr kleines Land mit einem großen Herzen. Die Bevölkerung sind ungefähr 4 Millionen Menschen, 1/3 davon bevorzugen in der Hauptstadt Tiflis zu leben. Georgien ist etwas Besonderes für mich und es ist immer schwer mit Worten zu erklären. Es ist die größte Liebe, Schmerz und Glück zur gleichen Zeit, frische Luft und neue Klänge, echte Menschen mit echten Geschichten, Freunde und Familien Album, Rotwein, Berge und Wellen, schöner Tanz und Gerüche der Vergangenheit, Magie ... Es ist ein Traumland.
Jewgeni Roppel, Hamburg - Caves & Spaceships
Caves are prevalent images in the world of myths, legends and cults. Early humans used to live in caves before they start to developed their living spaces. The cave symbolise humans archetype of housing. In the series caves & spaceships I search for intersections between nature and the primal and new architecture of post-soviet time and Saakashvili era in Georgia and compare the contrast between ancient natural surface and future-oriented forms which stays as a symbol for progression, longings for the future and the European accession.
David Klammer, Köln - Tbilisi Hipster
Tbilisi, die Hauptstadt Georgiens, ist eine Metropole der Gegensätze. Die Festung Narikala aus dem 4. Jahrhundert thront über der Stadt, in der sich Dutzende alter orthodoxer Kirchen finden. Die Altstadt mit ihrem Kopfsteinpflaster ist pittoresk und anheimelnd. Gleichzeitig ist Tbilisi eine Stadt des Umbruchs. Eine moderne Jugend legt die kulturellen Fesseln des alten Georgien und der postsowjetischen Zeit ab und definiert sich in Musik, Design und Kunst völlig neu. Die Elektro-Clubs der Stadt sind legendär und zählen zu den besten der Welt. Das Interieurdesign der neuen Hotels ist einzigartig und von einer Coolness, die im Westen kaum erreicht wird. Modedesigner arbeiten mit Stoffen und Schnitten, die man auf den Laufstegen Mailands oder Paris »noch« nicht findet.
Tbilisi vibriert in einem einzigartigen Rhythmus. Mit Dissonanzen. Und einem Takt, der sich stets ändert und neu definiert. Inzwischen weit über die Landesgrenzen hinaus. In der folgenden Bildstrecke finden sich Porträts einiger Hipster aus Tbilisi– manche international bekannt, manche noch auf dem Sprung zur Karriere – und ihr Statement über ein Leben in einer aufregenden alten und neuen Stadt.
Gaga Lomidze (45), Literaturkritiker. »Ich habe in Tbilisi durch seine Geschichte gelebt. Durch die Zeit der Neuorientierung. Aber ich wünschte, ich könnte noch ein Hightech Tbilisi der Zukunft erleben.«
Dato Koridze, Tiflis - Lelo Burti
Jedes Jahr am orthodoxen Ostersonntag treten Bewohner des unteren und oberen Shukhuti-Dorfes in der georgischen Region Guria zum Lelo Burti an, einem traditionellen georgischen Spiel, das dem Rugby ähnlich ist und treffen sich gleichzeitig zu einem eintägigen Festival mit Bands und Unterhaltung. Am Morgen versammeln sich die Menschen und Tische beladen mit Essen und Wein werden auf den Friedhöfen zur Erinnerung an ihre Toten aufgebaut. In der Zwischenzeit sitzt der Bischof zusammen mit den Männern, die an dem Spiel teilnehmen, während sie Wein trinken und den Ball mit Dreck, Wein und Stroh füllen, um ihn auf das strenge Spiel vorzubereiten.
Das Spiel, das mehr wie ein Nahkampf aussieht, hat einfache Regeln - die Anzahl der Spieler in jedem Team ist nicht festgelegt; auch gibt es kein festes Zeitlimit. Das Spiel endet erst, nachdem sich ein Team erfolgreich durch die Gegner geschoben hat und den schweren Lederball, der dicht mit Schmutz gefüllt ist, am äußeren Rand seines gegnerischen Feldes platziert. Dann wird er auf den jeweiligen Friedhof auf dem Gipfel des Berges auf der Sieger-Seite der Stadt gebracht, wo er auf dem Grab der zuletzt Verstorbenen platziert wird und der Strom von Essen und Trinken setzt sich bis in die Nacht fort.
Ole Witt, Hannover – Chiatura
Chiatura ist eine georgianische Monostadt, die 200 km westlich von Tiflis liegt. Um die Berge, die sehr reich an Mangan sind, effizienter abbauen zu können, beschloss Stalin, ein einzigartiges Seilbahnsystem in der Stadt zu errichten. Ursprünglich gab es 31 Seilbahnsysteme, die zum Transport des Materials zu den Fabriken und zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrs eingesetzt wurden. Heutzutage ist die Hälfte noch intakt. Während der Sowjetunion hat dieses System sehr gut funktioniert. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR erhielt die Stadt jedoch keine finanzielle Unterstützung mehr, was zu einer wirtschaftlichen Stagnation führte. Seitdem hat sich Chiatura grundsätzlich nicht geändert. Die Seilbahnen sind immer noch der ausschlaggebende Faktor für die Infrastruktur und die Bergwerke sind die Haupteinnahmequelle. Wissenschaftler aus der Ukraine sagten voraus, dass das Mangan in der Region innerhalb der nächsten 16 Jahre verschwunden sein wird.
Natela Grigalashvili, Tiflis - People of Adjara
Das bergige Adscharien ist eine der bedeutendsten Regionen Georgiens. Die Traditionen und die alten Lebensweisen haben sich in diesem Landstrich bis zum heutigen Tag bewahrt. Die Isolation und Entfremdung der Bewohner dieses gebirgigen Gebietes ist seit langem ein Dauerthema. Die letzten Jahrzehnte waren für diese Region besonders schwierig. Die schwierige soziale und wirtschaftliche Situation im Land hat die Entwicklung dieser Region und die Integration ihrer Bewohner mit den Rest des Landes behindert. Jahrelang konnten die Einwohner von Adscharien keine vollständige Ausbildung erhalten, hatten keinen Zugang zu einer angemessenen Gesundheitsversorgung oder anderen Dienstleistungen. In den Dörfern kam es häufig zu Stromknappheit, und in harten Wintern waren sie meist von der Außenwelt abgeschnitten. Aufgrund des Fehlens elementarer Lebensbedingungen stehen heute viele adscharische Dörfer leer. Viele Familien sind Öko-Migranten geworden, da sie gezwungen waren, in andere Regionen Georgiens oder ins Ausland zu gehen, hauptsächlich in die Türkei. Khulo und die Ghorjomi Schlucht sind die höchsten Siedlungen der Autonomen Republik Adjara.
Michael Kirchoff, Los Angeles – An Enduring Grace
Die Bilder, die in Tiflis und Mtskheta, Georgien fotografiert wurden, sind Teil eines größeren Projekts, bekannt als ‘An Enduring Grace’. Dieses Projekt basiert auf der Faszination meiner Kindheit für die Kulturlandschaft Russlands und ihrer ehemaligen Sowjet-Ära Gebiete. Meine ursprünglichen Gedanken waren es zu dokumentieren, wie Russlands Einfluss in der heutigen Landschaft immer noch zu finden ist und doch habe ich festgestellt, dass es viel mehr ist. Es geht auch darum, wie sich jedes Land angepasst hat, gewachsen ist und doch immer noch seine eigene kulturelle Integrität bewahrt hat. Ich bemühe mich, diesen dramatischen Szenen mit dem gleichen Gefühl der Verwunderung, das ich als Kind empfunden habe, näher zu kommen und sie durch diese Art der Fotografie festzuhalten.
Irma Sharikadze, Tiflis - Sky as Crown
Das Fotoprojekt ‘Sky as Crown’ von Irma Sharikadze präsentiert die wunderschöne georgische Landschaft, während ethnokulturelle Symbole das moderne Konzept der georgischen Frau ausarbeiten. Irma Sharikadze lud führende georgische Designer und ihre Musen zu den Fotosessions ein, die unter freiem Himmel in verschiedenen Regionen Georgiens stattfanden: Svaneti, Tuscheti, Ozurgeti, Kazbegi, Sagarejo, Telavi und Shatili.
Irma Sharikadze: "Mein Ziel war es, das Konzept der georgischen Frau von stereotypen Ketten zu befreien. Die georgische Frau ist ein Träger von Energie, Temperament, Kühnheit und Erotik; Sie teilt organisch die europäische Ästhetik ist aber gleichzeitig in der Lage, diese mit ihrer einzigartigen Geschmacksnote zu bereichern. Die Schönheit der modernen georgischen Frau verschmilzt harmonisch mit der georgischen Landschaft und schmückt sich mit dem georgischen Himmel als Krone, wie sie von Anfang an konzipiert wurde."
Sebastian H. Schroeder, Köln - Gergian Masters
Weltweit gerät das traditionelle Kunsthandwerk durch Globalisierung in zunehmend schwierigeres Fahrwasser. Handgemachte Produkte können günstiger Massenproduktion und optimierten Distributionswegen nichts entgegensetzen.
Die folgende Bildstrecke Gergian Masters von Sebastian H. Schroeder porträtiert bedeutende Persönlichkeiten des traditionellen georgischen Kunsthandwerks und konserviert den Status quo. Zum Teil als Letzte ihrer Zunft, präsentieren sie sich, ihre Arbeit und ihren Arbeitsplatz.
Georgien inside./.outside
Franzis Verlag
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